Die Milchzentrale
Früher gab es Milch nicht im Laden sondern in der Milchzentrale. in der auch die Bauern, größere aber meist solche mit einer. zwei auch drei Kühen ihre Milch ablieferten. Die Haushalte haben dort ihre Milch geholt. Sie war im Haus eines Wagners oberhalb des leider auch verschwundenen Badbrunnens, wo jetzt die Parkplätze vor der Turnhalle sind, im Untergeschoß untergebracht. Zuvor musste man zum Bayer Richard ins Haus und an einem festgelegten Termin die Milchmarken erwerben. Ganz Mittelstadt musste zum selben Zeitpunkt die Marken holen und es herrschte ein unbeschreibliches Gedränge, jeder wollte zuerst drankommen.
Im hinteren Raum wurde die Milch in großen Kannen angeliefert. Sie lief durch Zentrifugen und Leitungen in den vorderen Verkaufsraum, wo sie aus zwei Hähnen in die mitgebrachten, meist 2 I Aluminiumkannen abgefüllt wurde. Die nicht verkaufte Milch wurde nach Reutlingen geliefert. Ein Hahn war für Vollmilch, der andere für Magermilch.
Auch hier war eine Druckete, weil die Kinder und vor allem Jugendliche Zeit schinden wollten. Die Frauen schimpften, aber man wollte miteinander schwätzen, es war hier ein regelrechtes Kommunikationszentrum. Man war in Zeitdruck, die Eltern waren besorgt um ihre Kinder, es hätte ja ein böser Junge das Mädchen verrühren oder ein Junge unerwünscht anbandeln können. Wer weiß ob doch? Trotzdem, vor allem abends vor der Milchzentrale traf sich die Dorfjugend viele Jahre lang jeden Tag.
Quelle: unbekannt