OGV Beerenschnittkurs 8.3.2025
Der spezielle Beerenschnittkurs für Männer und Frauen, der am Samstagmorgen in Mittelstadt stattfand, war für über 30 Teilnehmer hochinteressant. Die Teilnehmer aus nah und fern (auch Mitglieder von befreundeten OGVs in der Umgebung) waren gekommen, um mehr über das Beerenobst zu erfahren. Jörg Beck, Beerenspezialist aus Dettingen, erläuterte und demonstrierte über drei Stunden lang in den Gärten der Familien Schlotterbeck und Oswald, was beim Schnitt von Beerensträuchern alles zu beachten ist. Jörg teilte seine langjährigen Erfahrungen sehr gerne mit den Teilnehmern und das merkte man ihm auch an. Er begeisterte alle mit seiner Leidenschaft für Beerensorten und die allgemeine Gartenarbeit.
Bei Familie Schlotterbeck wurde der Schnitt an Jostabeere, Himbeere, Johannisbeere und Stachelbeere und ihr Wuchsverhalten erläutert und die daraus abgeleiteten Schnittgesetze demonstriert. Alle Beerensorten fruchten am einjährigen Trieb. Das wurde von Jörg immer wieder gesagt, dass ist das Wichtigste, was man beim Schnitt beachten sollte. Die abgetragenen Äste des Vorjahres werden geschnitten, sodass unmittelbar unter der Schnittstelle schlafende Augen wieder neu austreiben. Alle nach innen wachsenden und auf den Boden hängenden Triebe werden ebenfalls entfernt.
Erklärt wurde ausführlich der Unterschied zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren und wie die entsprechenden Schnittmaßnahmen sein sollten. Eigentlich war das alles ganz logisch – wenn man es sich nur merken könnte! Auf alle Fragen hatte er eine Antwort, egal ob Pflanzung, Schnitt oder auch Düngung. Er machte Sortenempfehlungen zu den einzelnen Obstsorten, die er aus seiner langjährigen Erfahrung empfehlen konnte -> diese Sortenempfehlungen werden wir demnächst auf unserer Homepage veröffentlichen. Bei Familie Oswald freute sich Jörg besonders darauf, den Teilnehmern die Erziehung von Johannisbeeren zu zeigen, insbesondere die im Erwerbsanbau verbreitete Dreiastkrone, bei der je Pflanze nur drei bis vier Äste an einem Gerüst hochgezogen und alle vier bis fünf Jahre ausgetauscht werden.
Klarer Vorteil der Dreiastkrone: die Beeren sind erheblich größer und schöner, da sie von den wenigen Trieben besser versorgt werden können und die Pflanze rundherum im Licht steht. So sind die Ernteschälchen besonders schnell gefüllt, und wenn auch noch konsequent alle Knospen im unteren Bereich entfernt werden, ist die Ernte nochmal einfacher. Die Begeisterung für die Dreiastkrone war deutlich zu hören, und es ist nicht auszuschließen, dass schon zur Ernte 2025 in der Umgebung ein paar neue Dreiastkronen stehen. Die Teilnehmer konnten natürlich für ihren eigenen Garten Stecklinge mitnehmen. Die Heidelbeeren wurden im Anschluss auch kurz angesprochen. Bei ihnen ist die Besonderheit, dass sie einen leicht sauren Boden bevorzugen.
Beim Vesper mit belegten Brötchen und süßem Gebäck am Anschluss an den Kurs wurde noch diskutiert und eigene Erfahrungen ausgetauscht. Alle Beteiligten waren sich einig: Der Ausflug nach Mittelstadt hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Ein großes und herzliches Dankeschön geht an Jörg Beck. Mit seiner tollen und lockeren Art hat er alle begeistert! Ein Dankeschön auch an Familie Schlotterbeck, dass sie ihren Garten zur Verfügung gestellt hat, und natürlich alle anderen Helfer im Hintergrund.
Euer Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt